polnischer Politiker und Diplomat; Dr. jur.
* 9. Mai 1910 Warschau
† 1996
Wirken
Stefan Jedrychowski wurde am 9. Mai 1910 in Warschau als Sohn eines Lehrers geboren. Er studierte Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Wilna und promovierte zum Dr. jur.
J. schloss sich zunächst einer katholischen Studentenorganisation an und war dann Mitglied der "Legion der Jugend" des Pilsudski-Regimes. Schließlich wandte sich J. dem Kommunismus zu, kam mit der damals herrschenden Staatsgewalt in Konflikt und dadurch mehrfach ins Gefängnis. Er gründete zunächst die Literaturzeitung "Zagary", die in zunehmendem Maß linksgerichtete Tendenzen vertrat, dann mit dem 1941 von den Deutschen erschossenen Linkssozialisten Dembinski das kommunistische Blatt "Po Prostu" (Das offene Wort). Außerdem gab J. die Zeitschrift "Karta" heraus. 1936 flog der Mitarbeiterstab von "Po Prostu" wegen "kommunistischer Umtriebe" auf. J. wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, doch das Wilnaer Gericht hob das Urteil schließlich auf, weil J. erfolgreich abstritt, jemals KP-Mitglied gewesen zu sein.
Als die Rote Armee im September 1939 in Ostpolen einmarschierte, wurde J. stellv. Herausgeber der "Prawda Wilenska" (Wilnaer Wahrheit). Er leitete ferner die "sowjetisch-litauische Handelsvereinigung für Kultur- und Kunstarbeiter". ...